Angesichts steigender Energiepreise und der wachsenden Bedeutung von Nachhaltigkeit informieren sich zahlreiche Hausbesitzer in Europa über die Möglichkeit, mithilfe von Stromspeichern Kosten zu senken und die Umwelt zu schonen. Aber ist ein Stromspeicher für Sie das Richtige?

Was ist ein Stromspeicher?

Ein Stromspeicher ist eine Batterie, in der Elektrizität gespeichert wird, um sie bei Bedarf abzurufen. In der Regel wird der Speicher über die eigenen Solarmodule oder in Zeiten mit günstigeren Strompreisen geladen. Wenn die Strompreise hoch sind oder die Sonne nicht scheint, wird der Batterie die gespeicherte Energie entnommen. Dadurch kann die selbst generierte Elektrizität optimal genutzt werden, um die Stromkosten zu reduzieren.

Preis-Leistungs-Verhältnis

Mit Stromspeichersystemen lassen sich erhebliche Einsparungen erzielen, wobei die genauen Zahlen variieren. Laut dem deutschen Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) steigt die Anzahl von Stromspeichern in Deutschland rasch an. 2024 waren bereits 1,8 Millionen Systeme mit einer Gesamtkapazität von 19 Gigawattstunden (GWh) im Einsatz. Dieser Trend spiegelt das wachsende Interesse bei deutschen Haushalten wider, unabhängiger von Energieanbietern zu werden und die Stromkosten zu reduzieren.

Die genaue Höhe der Einsparungen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie etwa von der Größe des Speichers, dem Nutzungsverhalten des Haushalts und den aktuellen Strompreisen. Zwar gibt es keine offiziellen Zahlen für durchschnittliche jährliche Einsparungen, jedoch fallen Stromrechnungen bei vielen Hausbesitzern deutlich niedriger aus, vor allem, wenn sie Speichersysteme mit erneuerbaren Energiequellen kombinieren.

Zudem bietet Deutschland interessante Anreize: Je nach Bundesland gibt es unter Umständen Zuschüsse oder zinsgünstige Darlehen zur Finanzierung von Stromspeichersystemen. Auch Programme über Institutionen wie die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) können die Einstiegskosten beträchtlich senken. Es empfiehlt sich in jedem Fall, sich von kommunalen oder Bundesbehörden beraten zu lassen, welche Fördermittel oder Steuervergünstigungen aktuell verfügbar sind.

Zur Maximierung der Anlagenrendite bietet sich der Wechsel zu einem zeitvariablen Stromtarif (Time-of-Use) an. Diese Tarife bieten niedrigere Preise während Schwachlastzeiten, sodass Stromspeicher kostengünstiger aufgeladen werden können, während in Zeiten mit höheren Preisen die gespeicherte Energie abgerufen wird. Es sind sogar noch größere Einsparungen möglich, wenn Stromspeicher mit erneuerbaren Energiequellen wie Solarmodulen oder kleinen Windkraftwerken kombiniert werden. Darüber hinaus können Hausbesitzer von Einspeisevergütungen profitieren, wenn sie überschüssige selbst generierte Elektrizität ins Stromnetz zurückspeisen.

Sind Solarmodule unbedingt erforderlich?

Grundsätzlich nicht, allerdings können Solarmodule den Wert eines Stromspeichers deutlich anheben – vor allem in sonnigeren Regionen Europas. Beispielsweise ergeben sich in Spanien für Hausbesitzer größere finanzielle Vorteile als in Großbritannien, da in Spanien mehr Sonnenstunden anfallen. Selbst ohne Solarmodule können Stromspeicher in Verbindung mit zeitvariablen Stromtarifen bares Geld sparen.

Wartung und Lebensdauer

Stromspeicher sind relativ wartungsfreundlich. Sie sind in der Regel zwischen 5 und 15 Jahren nutzbar, wobei die Erfahrung vieler Anwender bei 10 bis 13 Jahren Nutzungsdauer liegt. Mit der Zeit lässt die Speicherkapazität nach, ähnlich wie bei Smartphone-Akkus und Autobatterien, jedoch ist dies abhängig vom Nutzungsverhalten. Die richtige Pflege, etwas das Vermeiden des vollständigen Entladens, kann ihre Lebensdauer verlängern.

Die Auswahl des richtigen Speichers

Stromspeicher sind in verschiedenen Größen erhältlich, üblicherweise zwischen 1 kWh bis 16 kWh oder mehr. Mit zunehmender Kapazität steigen auch Größe und Kosten des Speichers. Die Auswahl der richtigen Größe ist von mehreren Faktoren abhängig:

  • Durchschnittlicher Energieverbrauch
  • Verfügbarkeit von erneuerbaren Energiequellen
  • Verfügbarer Platz
  • Budget

Grundsätzlich unterscheidet sich die Gesamtkapazität eines Speichers von dessen nutzbarer Kapazität. Bei den meisten Stromspeichern liegt die Entladungstiefe bei 90–95 %. Das bedeutet, dass nur ein Teil der Gesamtkapazität regelmäßig genutzt werden kann, ohne dem Speicher zu schaden.

Um herauszufinden, welche Batteriegröße für Ihren Bedarf am besten geeignet ist, ermitteln Sie anhand Ihrer Stromrechnungen Ihren Verbrauch. Online-Kapazitätsrechner für Batterien und Akkus können zudem konkrete Empfehlungen abgeben.

Ist ein Stromspeicher für Sie das Richtige?

Die Entscheidung, ob die Investition in einen Stromspeicher sinnvoll ist, hängt von den jeweiligen Umständen ab. Wenn Sie Stromkosten sparen, unabhängiger von Stromanbietern werden oder erneuerbare Energien stärker nutzen möchten, bietet sich ein Stromspeicher durchaus an. Zudem machen Anreize wie Steuerbefreiungen und fallende Technologiekosten Stromspeicher in ganz Europa auch finanziell interessant.

Informieren Sie sich über Ihren Stromverbrauch, potenzielle Einsparungen und verfügbare Anreize, um herauszufinden, ob die Anschaffung eines Stromspeichers für Ihr Eigenheim eine sinnvolle Investition ist.